Stressmodell

Stress bezeichnet Anspannung und Anspannungszwänge, bei denen ein Lebewesen
„seelisch und körperlich unter Druck steht“. (Fredrik Vester)

Eine Situation oder äußere Einwirkung kann aufgrund individueller Bewertung von der
einen Person als DI-Stress, Less-Stress und von der anderen jedoch als EU-Stress empfunden werden.

Es gibt drei Stressarten:


DI-Stress Überforderungsstress

  • wenn man schwierige Aufgaben unter Zeitdruck erledigen muss
  • wenn man Misserfolge hat und nicht schafft, was man sich vorgenommen hat
  • wenn viele oder ständig wechselnde Anforderungen an einen gestellt werden und man nicht weiß, womit man zuerst anfangen soll und nichts wirklich fertig machen kann
  • wenn man aufgrund von inneren Widersprüchen nicht weiß, was man tun soll und sich damit herumschlägt
  • wenn man sich ständig körperlich überlastet (z.B. Schwerstarbeiter)


Less-Stress Unterforderungsstress

  • wenn man leichte oder sich ständig wiederholende Tätigkeiten zu erledigen hat (Langeweile, Gefühl der Unterforderung)
  • wenn man wenige Aufgaben und kaum Kontakt zu anderen Menschen hat (Langeweile, Gefühl der Nutzlosigkeit)


EU-Stress harmloser oder sogar gesundheitsfördernde Formen

  • wirkt sich belebend aus, versetzt Körper und Geist in eine gute Spannungslage, denn ein mittleres Ausmaß an körperlichen und psychischen Belastungen ist nötig, damit unser Nervensystem und unsere Körperfunktionen trainiert werden
  • dadurch bleicht unsere Leistungsfähigkeit erhalten und bei stärkerer Belastungen können wir diese steigern
  • wir sind den Anforderungen in Beruf und Privatleben gewachsen und mit uns und unserem Leben zufrieden
  • ein Teil der Maßnahmen gegen Stress dienen dazu, gesunden Stress zu erzeugen, z.B. mehr Bewegung, Abhärtungsmaßnahmen, aktive und abwechslungsreiche Freizeitgestaltung


Körperliche und psychische Stressreaktionen:

Bei plötzlicher körperlichen oder psychischen Belastung folgt in Sekundeschnelle eine Reaktion des Körpers.

Das Nervensystem ist in Alarmbereitschaft und auf Flucht oder Angriff programmiert.

Es folgt eine Hormonausschüttung (Adrenalin, Noradrenalin) und im Einzelnen finden folgende körperlichen Veränderungen statt:

  • die Herzschlaghäufigkeit nimmt zu (das Herz schlägt bis zum Hals)
  • der Blutdruck steigt an
  • aus der Haut und den Verdauungsorganen wird Blut abgezogen und bestimmte Organe sowie die Muskulatur werden besser durchblutet, dadurch können Sauerstoff und Energiestoffe mit dem Blut schneller dorthin transportiert werden, wo sie bei Körperbewegungen benötigt werden
  • die Atmung beschleunigt sich, wodurch mehr Sauerstoff ins Blut aufgenommen wird
  • der Stoffwechsel wird angeregt (Blutfettspiegel = cholesterin) und der Blutzuckerspiegel steigt, damit Energie für die Organe und Muskeln vorhanden ist
  • die Muskelspannungen steigen an
  • es kommt zu vermehrter Schweißproduktion, damit der Körper bei Belastung kühl bleibt
  • die Blutgerinnungsfähigkeit steigt an, damit der Blutverlust bei eventuellen Verletzungen gering ist
  • die Verdauungstätigkeit von Magen und Darm wird gehemmt


Psychische Stressreaktionen:

  • Die Empfindlichkeit der Sinnesorgane steigt

Gefühle bei unangenehmen Stresssituationen:

  • Nervosität, starke, Erregung, panische und/oder lähmende Angst
  • Gereiztheit, Ärger, blinde Wut
  • Enttäuschung, Depression

Gefühle bei angenehmen Stresssituationen:

  • Nervosität, Kopflosigkeit, Freude, überschäumende Glücksgefühle

Wenn der Körper längere Zeit subjektiv empfundenem ungesundem Stress ausgesetzt ist, kann dies zu psychosomatischen Symptomen führen wie Spannungskofpschmerz, Reizdarm, nervöses Magenleiden, Tinnitus, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Herz-Kreislauf-Beschwerden bis hin zu psychischen Erkrankungen wie Ängsten, Panikstörungen, Panikattacken, Überforderungsproblematik, Burn-out.

Im Rahmen der Prävention vor stressbedingten Erkrankungen biete ich Einzelsitzungen oder Gruppenkurse zum Erlernen der Progressiven Muskelentspannung oder des autogenen Trainings an.

Informieren Sie sich gerne über aktuelle Kurse und Termine im Kurskalender oder vereinbaren Sie persönliche Termine für Einzelsitzungen zum Erlernen des Entspannungsverfahrens.